Die GESCHICHTE der Schwarz-Weißen
 
 
Auszug aus der Festrede von Markus Ihme aus Anlass des 90jährigen Vereinsgeburtstages.
In 90 Jahren Sport in Zennern haben wir einiges bewirkt. Neben Aufstiegen und Meisterschaften im Fußball, gab es Kreis-, Bezirks- und Hessenmeistertitel in der Leichtathletik und Erfolge im Feldhandball zwischen 1948 und 1950, die mit dem Landesfinale 1948 ihren Höhepunkt hatten.
Am 7. April vor 90 Jahren gründeten 29 Männer den Spiel- u. Turnverein Zennern 1920. Zum ersten 1. Vorsitzenden wurde Gerhard Peglow gewählt. Dieser hatte dieses Amt ein Jahr und zwei Monate inne. Damit gehörte er zu denen, die mit am kürzesten Vorsitzender unseres Vereines waren. (Am längsten übrigens Erich Bauer 14 Jahre).
Unmittelbar nach der Gründung des Vereines wurde der Spielbetrieb zweier Fußballmannschaften aufgenommen. Der erste Erfolg stellte sich bereits nach fünf Jahren ein. Die B-Klassenmeisterschaft wurde errungen. Der sportlich größte Erfolg der Fußballer vor dem 2. Weltkrieg war die Keismeisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksklasse 1937. Auch Leichtathletik wurde mit der Vereinsgründung betrieben. In den 20er Jahren wurden diverse Einzeltitel auf Bezirksebene errungen. Auch die immer wieder erwähnte 4x100-Meter-Staffel der Herren wurde mehrfach Bezirksmeister.
Nach dem Krieg ging es mit Erfolgen im Fußball-Pokal (1948 und 51) weiter und 1958 wurde mit einem 21:1-Sieg der höchste Sieg der männlichen Fußballer erzielt. Den Gegner verschweigen wir aus Respekt. Dieses Ergebnis wurde bis heute nur noch vom 23:0 der 1983 gegründeten Damenmannschaft übertroffen. Die Fußballerinnen brachten dieses Kunststück im Aufstiegsjahr 1991 fertig. Die bereits erwähnten Handballerinnen traten nach dem Krieg ihren Siegeszug an und in der Leichtathletik knüpften Kurt Ziepprecht (der später vier Jahre 2. Vors. des Vereins war) und Gerhard Loschwitz 1946 an alte Erfolge an und belegten zweite Plätze bei Kreismeisterschaften. Den ersten Bezirkstitel gab es zwar erst wieder 1989, doch zahlreiche Kreismeisterschaften wurden bis dahin gesammelt. Den bis dato größten sportlichen Erfolg feierte 1998 Laura Bauer. Sie wurde damals mit der Cross-Mannschaft der LG Remsfeld/Wabern hessische Meisterin in der Altersklasse W 14. Bereits ein Jahr später gewann Laura ihre Meisterschaften Nr. zwei und drei auf Landesebene. Ebenfalls in Mannschaftswettbewerben. Im Straßenlauf Weibliche Jugend und der 3x800-Meter-Staffel gab es Gold. Ebenso den Kreisrekord über 3x800-Meter bei den Schülerinnen W 15 zusammen mit Marlene Kowalik, die für Zennern startete. Übrigens, der Rekord vom 05.06.99 in Bad Sooden-Allendorf hat heute immer noch Bestand!! Auch einen männlichen Hessen-Meister haben wir vorzuweisen: Im Jahr 2000 wurde der damalige Übersiedler Dimitri Dioujev über 1500-Meter Sieger der Klasse M 35. Bis zur Einstellung des Leichtathletikbetriebes 2004 konnten Zennersche Athleten noch acht weitere nordhessische und 13 Kreis-Meistertitel einheimsen. Im Sommer 2007 wurde dann die Wiederaufnahme des Trainings- und Wettkampfbetriebes in Angriff genommen und eine Jahr später konnten wir wieder die ersten Kreismeister stellen.
Zu einem wichtigen Teil der Leichtathletik zählt unser alljährlicher Ortssporttag, der bereits seit 1966 ausgetragen wird. Unter der Regie vom späteren 1. Vors. Eckhardt Wagner wurde dieser ins Leben gerufen und hört bis heute zum festen Bestandteil unseres Vereinslebens. Vereinsübergreifende Veranstaltungen waren u. a. ein Silvestercrosslauf 1986, der LA-Kreistag im Jubiläumsjahr 1990 und die Kreis-Crossmeisterschaften für Schüler 1988.
Von Meisterschaften kann unsere Turnabteilung leider nur träumen. Zwar sind die Turnerinnen und Turner von Beginn an in unserem Verein aktiv, doch zu Meisterehren ist hier niemand gekommen, denn unser Turnen besteht nicht aus Geräteturnen, sondern aus Gymnastik und Tanz. Wie schon bei meiner Rede am Gauturntag erwähnt, lief das Turnen, welches überwiegend aus einfachen Turn- und Gymnastikübungen bestand, „so neben her“ und wurde ab den späten 70ern durch die Gymnastikgruppe fortgesetzt. Unter der damaligen Regie von Walter Gabriel, dessen Frau Marianne nunmehr seit über zwanzig Jahren seine Nachfolgerin ist, wurde diese Gruppe begründet. Später in den 90ern kam die Jazz-Gymnastik hinzu und seit gut zwei Jahren wird auch Line-Dance in Zennern praktiziert. Zwischendurch hatten wir einige Jahre auch eine Eltern-Kind-Turngruppe, doch nachdem diese groß waren und kein Nachwuchs mehr kam, wurde der Betrieb hier eingestellt. Bei dem Versuch vor einigen Jahren eine Seniorensportgruppe auf die Beine zu stellen blieb es trotz intensiver Bemühungen von Günther Döring leider nur beim Versuch und nach ein paar Wochen war dieses Thema abgehakt. Es gab zwar keine sportlichen Erfolge, doch sind die Turner/innen immer steter Bestandteil unseres Vereines gewesen und treten hier und da bei Vereinsveranstaltungen, Dorffesten o. ä. mit ihren originellen Tanzdarbietungen auf, oder helfen beim Kaffee- und Kuchenverkauf an den Ortssporttagen und haben somit unser Vereinsleben bereichert.
Kommen wir nun zurück zum Fußball. Den Rekordsieg der Damenmannschaft habe ich ja schon erwähnt. Der Grundstein dafür wurde 1983 mit deren Gründung gelegt. Es folgten 20 ereignisreiche Jahre der Fußballfrauen mit vielen Aufs und Abs. Das erste Auf folgte 1991 mit dem Kreismeistertitel und den ersten Aufstieg in die Bezirksliga. Das erste Bezirksligajahr wurde noch in der Relegation überstanden und im zweiten Jahr stand man plötzlich am Ende als Aufsteiger in die Bezirksoberliga fest. Im selben Sommer dann spielte man in Zennern ein Freundschaftsspiel gegen den damaligen Bundesligisten TSV Battenberg. Innerhalb von drei Jahren folgten dann zwei Abstiege und man fand sich in der Kreisliga wieder. Danach gab es im Wechsel Aufstieg und Abstieg im Jahrestakt. Nach zwei Kreispokalendspielen 2002 und 2003, in den man unterlegen war, kam 2003/04 das Aus für die Fußballerinnen. Zwar hatte man versucht 1998 mit der Gründung einer Mädchen-Mannschaft den Nachwuchs zu fördern, doch unterschiedliche Gründe führten dann doch zum Einstellen des Spielbetriebes. Einige Spielerinnen verließen unseren Verein und andere engagierten sich weiterhin für den Verein in der Turnabteilung.
In den 60er, 70er und 80er Jahren verbrachten unsere Fußballer größtenteils ihr dasein in den unteren Kreisligen und konnten nicht mit großen Erfolgen dienen. Dies änderte sich 1990 mit der Gründung der SG Z/O/C. Eine erste Ehe mit dem TSV Obermöllrich-Cappel in den 70ern (74-77) Jahren hatte keine lange Dauer, doch dieses mal sollte alles anders werden. Nach zwei Jahren SG wurde man 3x in Folge Fritzlarer Stadtmeister und der lang ersehnte Aufstieg in die Bezirksliga wurde geschafft. Außerdem erreichte die SG das Kreispokalendspiel 1993 und wurde insgesamt vier mal Gemeindepokalsieger. Zehn Jahre konnte sich die SG in der Bezirksliga halten ehe man der Ligareform zum Opfer fiel und ganz knapp den Ligaverbleib verpasste. Es folgte kurz darauf ein weiterer Abstieg in die B-Klasse, den man im zweiten Jahr der neuen FSG Eder/Ems 2009 endlich wieder revidieren konnte.
Da auch Jugendfußball in unserem Verein betrieben wurde und wird, soll auch hier erinnert werden. Bei der Durchsicht vieler vieler Unterlagen fielen mir folgende Erfolge Zennerscher Jugendmannschaften in die Hände; 1951 Vize-Kreismeister A-Jugend, 1980 Meister der Kreisklasse C-Jugend, 1986 Kreispokalsieger D-Jugend (Kleinfeld), 1988 Bezirksliga Auftsieg C-Jugend (JSG Englis/Zennern), 1990 Hallenkreismeister, Kreispokalsieger und Vize-Kreispokalsieger E-Jugend (JSG Englis/Zennern), 2001 Hallenkreismeister D-Jugend (JSG Z/O/C/U/H), 2003 Kreispokalsieger und Hallenkreismeister (JSG Z/O/C/U/H), 2005 Kreispokalsieger D-Jugend (Kleinfeld) (JSG Z/O/C/U/H), 2006 Vize-Kreispokalsieger E-Jugend (JSG Z/O/C/U/H) und 1988 erhielt der SC Schwarz-Weiß eine Auszeichnung durch die Sepp-Herberger-Stiftung, für vorbildliche Jugendarbeit. Als Erfolg in der Jugend kann auch die Nominierung von Nina Körle zur deutschen U-15 Nationalmannschaft im März letzten Jahres gewertet werden.
Unser Dank geht an alle Trainer und Betreuer, die sich für Schwarz-Weiß und die div. SGs und der JSG eingesetzt haben. Ohne euer zutun hätten wir all diese Erfolge nicht feiern können. Danke schön!!!
Aber nicht nur sportlich ging es rund in unserem Verein. Auch Geselligkeit war und ist Trumpf. So fanden in den 80er und 90ern zahlreiche Vereinsfahrten statt. Ob Berchtesgaden, Erzgebirge oder Österreich...
Es gäbe noch über so viel zu berichten, wie zum Beispiel den Herbert-Kuznik-Gedächtnispokal für A-Jugend-Mannschaften, Sportlerehrungen der Gemeinde Wabern usw. usw. Doch das heben wir uns für das 100jährige auf!
Zum festen Bestandteil des Terminkalenders zählt neben dem alljährlichen Ortssporttag auch der Wandertag, der seit 1977 stattfindet. Auch an den Dorffesten beteiligt sich der Sportverein und früher hatten wir auch mal ein Straßenturnier, welches DAS Highlight eines jeden Jahres war! Von 1978 bis 2004 gab es bis auf vier Ausnahmen jedes Jahr die Duelle Straße gegen Straße, wobei als erster Sieger 1978 und als bisher letzter Sieger 2004 die Berliner-/Udenbörner Str. zu Buche steht. Rekordsieger ist aber Griesfeld/Gippes mit insgesamt sieben Turniersiegen. Auch unsere Gäste aus Cappel und Udenborn konnten sich in die Siegerliste eintragen.